Ach, es ist ja wieder soweit. Wenn Das Jesuskind gestorben, beerdigt, wiederauferstanden, auf- und wieder runtergefahren ist, dann kommt immer auch bald die Zeit für - genau - den Christopher Street Day.
All überall feiern dann Homosexuelle und Bisexuelle und Transgender und Transvestiten und solche die es werden wollen und die es waren und nicht sein wollen und dazugehörenwollen und nicht dazugehörenwollen - schnauuuuuuf - den CSD. Dieses kleine bunte Festchen, auf dem dann alle endlich mal zeigen, was so alles in ihnen steckt und stecken kann, auf bunten Wägen oder auch vor oder hinter den bunten Wägen, in den Büschen und auf den öffentlich Toiletten, ja: jeder soll es sehen!
Die Christopher Street ist im Übrigen eine Straße in New York und dort befand sich 1969 eine Bar Namens Stonewall in der dann auch der Stonewall-Aufstand stattfand, der heute als Christopher-Street-Day gefeiert wird. Und weil die Schwulen ja nicht so sind, dürfen auch die Lesben und alle anderen oben genannten teilnehmen und für Ihre Rechte kämpfen.
Nun und da es so Tradition ist, schüttelt man sich dann auch jedes Jahr ein Motto aus dem Ärmel, so dass alle am selben Strang sozusagen ziehen können. In Frankfurt am Main ist das natürlich genauso. Dieses Jahr war es dort
"Einigkeit auf Recht und Gleichheit"
Irgendwie will man da ja nix missverstehen müssen und können. Ein- oder zweimal um die Ecke gedacht und schon weiß man, dass es um die Gleichheit vor dem Gesetz geht und überhaupt. Nun ergab es sich, dass ein kleines Grüppchen Lesben dazu nicht imstande war und zudem den Bezug zur Nationalhymne auch noch anrüchig fand. Im Wesentlichen aber ging´s darum, dass die Damen eben nicht gleich sein wollten, schon gar nicht mit den Heteros und den Schwulen (also den Männern) und mit den Heteras (also den heterosexuellen Frauen) ja auch nicht.
Hmmm ... was soll man da sagen? Jedenfalls wurde flugs eine kleine Demo organisiert und so ganz nebenbei noch ne Schlägerei begonnen - da werden Schwule und Lesben nun endlich nicht mehr von Polizisten geprügelt und schon erledigen sie das selbst. Bravo - so viel Authentizität hätt´s doch wirklich nicht gebraucht.
Naja, und weil keine und keiner Lust hat, nochmal verprügelt zu werden, hat man sich flugs auf ein neues Motto geeinigt:
"Einigkeit und Recht auf Gleichstellung"
Das hört sich phonetisch zwar scheiße an, aber jetzt sollten dann doch auch alle befriedigt sein. "Oh, befriedigt, da sind wir jetzt aber auch gegen, denn das ist ja total sexistisch und befriedigt sind ... ääh … wollen wir ... also nicht so sein!", höre ich es da jetzt wieder aus dem Lesbenblock unken.
Also vielleicht noch ein neues Motto?:
"Einigkeit auf Recht und Gleichstellung ohne aber befriedigt darüber sein zu wollen"
Einigkeit stimmt ja aber auch nicht, da müsste man nochmal dran:
"Einigkeit, soweit wie nötig auf Recht aber nicht rechts und Gleichstellung, aber ohne befriedigt sein zu wollen"
Ja, so können wirs lassen, denke ich mal. Zumindest für dieses Jahr, Für das nächste Jahr hab ich da aber schon ein anderes Motto, das auch wirklich jeder und jedem gefallen könnte:
"Ihr könnt mich alle mal"
Das käme doch den Wünschen aller, wenn man´s mal anders sieht, vermutlich eh noch am nächsten. Obwohl ich vermute, dass nun die Schwulen damit ihr Problem hätten und für so was wie "ihr könnt mich doch alle mal, wenn ihr mindestens xl habt, aktiv seid und schlank und Nichtraucher seid" auf die Straße gingen.
In diesem Sinne: Wünsche einen frohen CSD zu haben!
Reinlichkeit und Pech und Schwefel!
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