Dienstag, 21. Juni 2011

Warum ist das so? Fällt aus.

Da gilt nun der Deutsche an sich als ordentlich, fast penibel und dann das: Bei der Klamotte – Totalausfall. Es gibt Größen für Schuhe, Hemden, Hosen (sogar Hüfte und Länge), Unterwäsche usw. usf. Und kaufste was davon, fällt es immer irgendwie aus. Mal größer, mal kleiner, manchmal aber auch nicht. "Ja, das ist eine Levis, die fallen immer eher etwas kleiner aus, die Mustangs hingegen gerne etwas größer", erklärt der Jeansverkäufer und belädt – folgerichtig – den geneigten Kunden mit zwei Modellen in jeweils drei Größen. Einen Kaffeeautomaten in der Umkleidekabine sucht man vergeblich. Ach – und dann ist ja da gerne noch das "Bitte nur drei Teile"-Limit, in manchem ach so hippen Modeshop – nützlich! Vom Ausmaß einer Online-Bestellung, von der man tatsächlich vielleicht ein Teil behalten möchte, will ich hier erst gar nicht anfangen. Gut, L-oder XL-Schwänze in Gayromeo fallen gerne kleiner aus, aber da ist meist der Träger vermessen und das ist keine Frage eines defekten Messgeräts.

Aber warum ist das so? Sind die Maßbänder für asiatische Kinderarbeiter kindgerecht kürzer? Verschwinden wertvolle Zentimeter beim Umrechnen ins metrische System? Webt der indische Webstuhl die Taille der Mustang weiter als die der Levis, weil immer dann Schichtwechsel ist?

Warum fallen Kleidungsstücke immer irgendwie aus? Eigentlich verbiete ich es meinen Schuhen, auszufallen oder gar ausfallend zu werden. Ich wäre beim Citybowling in Wiesbaden fast ausfallen geworden, als ich unlängst folgendes feststellen musste: Ich habe eigentlich Schuhgröße 43. Dort musste ich die Bowlingschuhe immer in 42 nehmen, weil sie (Überraschung!) etwas größer ausfielen. Nun hat die Geschäftsführung offenbar beschlossen, neue Schuhe zu kaufen und dabei nur die bis Größe 42 zu ersetzen, ab Größe 43 sind es nach wie vor die alten Schuhe. Und nun raten Sie mal, wie die neuen Schuhe ausfallen. Genau – kleiner!

Ich verstehe nicht, was beim Messen schiefgehen kann und wer es weiß, möge mich aufklären. Wenn jedenfalls das nächste Mal auf einem Straßenfest ein Ordnungsbeamter mit seinem Pegelmesser herumwedelt, werde ich ihm erklären: "Keine Angst, Fräulein Ordnungsamt, das sind die vorgeschriebenen 80 Dezibel, die fallen bei uns nur etwas lauter aus."

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