Freitag, 31. August 2012

Eilmeldung - Sodomie!

Im Herbst wird der Deutsche Bundestag über die Verschärfung des Tierschutzgesetzes abstimmen und Sodomie, also den sexuellen Verkehr mit Tieren, unter Strafe stellen. das war bisher nur möglich, wenn das Tier dadurch erheblichen körperlichen oder psychischen Schaden erlitt. Tierschutzverbände begrüßen die Novelle, warnten nun aber davor, dass das neue Gesetz die "organisierte Zoophilie" fördern könnte.

Außer, dass Frau von der Leyen nun vielleicht doch noch Ihr Stopp-Schild im Netz unterbringen könnte (das vor eben solchen Seiten warnt), fällt mir dazu dann auch nix mehr ein, außer: Ist Doggy-Style hiervon auch betroffen  (oder ist diese Frage jetzt dann wirklich zu platt?)

Dienstag, 28. August 2012

Schwarze Löcher und Sommerlöcher

Schwarze Löcher und Sommerlöcher haben ja nicht so viel gemeinsam, eines aber ist Ihnen gleich: Es verschwinden Dinge darin. Gut, in Sommerlöchern tauchen stattdessen seltsame Dinge auf oder werden mangels Masse endlich wahrgenommen. So beispielsweise das ganze Gemurmel aus der CSU von wegen Griechenland-Austritt und so.

Andere aber werden so gar nicht bemerkt, teils, weil eben jene Wichtigtuer sie übertönen, oder weil gerade Olympia stattfindet, oder Sommermärchen wahr werden oder auch nicht, oder alles zusammen.

In all dem märchenhaften Getöse aus Stabhochsprung, Griechenland und Beschneidung ging uns aber doch tatsächlich etwas durch die Lappen (und ich merke, dass ich mich gerade um Kopf und Kragen schreibe oder habe nur ich solche Gedanken?)

Für alle also noch einmal zum Mitschreiben: Die Bundeswehr darf nun auch im Inland präsent sein und nicht nur das, sondern dort den Staat schützen, allerdings nur, so die obersten Richter, wenn es ganz, ganz dicke kommt.

Und statt uns darüber aufzuregen, regen wir uns über fehlende oder zu viele Vorhäute auf oder über Pussy-Riot und Putin auf  (und vergessen dabei, dass es sich a) bei Pussy-Riot um keine so lieben Mädchen handelt, wie gerne angenommen und b) in jüngster Vergangenheit hessische Finanzbeamte für unzurechnungsfähig erklärt wurden, weil sie unangenehmes Steuergebaren bei wohl guten Bekannten des damaligen Ministerpräsidenten entdeckten.)

Aber zurück zu unserem Militär (das hört sich doch schon ganz anders an als Bundeswehr): Das also darf nun auch außerhalb außerhalb, also innerhalb Deutschlands tätig sein. Das war bisher nämlich verboten, hatte man doch aus der Vergangenheit gelernt. Nun fühlen wir uns denn wohl demokratisiert und aufgeklärt genug, das alles wieder rückgängig zu machen, denn sowas wie damals darf und wird, also soll, also sollte nicht mehr passieren. Warum auch? Das finden im Übrigen alle Parteien gut, wenn auch die SPD und die Grünen es gerne gehabt hätten, dass die Verfassungsrichter diesen "extremen Ausnahmezustand katastrophalen Ausmaßes" etwas näher beschrieben hätten. Naja, was solls, denn wenn die es nicht tun, dann tun es eben die Parteien. Haben sie ja bei den bisherigen richterlichen Anweisungen auch schon getan. Achso, die Linken waren dagegen, aber wer sind denn schon die Linken mit ihren verträumten Ansichten von Sozialismus und so?

Bliebe also die Frage danach, was denn nun ein "extremer Ausnahmezustand", zumal eines "katastrophalen Ausmaßes" ist? Vielleicht der Sturm des Finanzministeriums, weil das mit dem Euro dann doch nicht so geklappt hat, oder Demonstrationen "katastrophalen Ausmaßes", wie sie Frankfurt erlebt hat, eine (katastrophale)  Großdemo aller Bürger vor den (katastrophalen) Großbanken, weil sie auf deren Gebaren einfach keine Lust mehr haben? Und wird das Volk in diesem Falle dann sozusagen vor sich selbst oder doch eher die Politker vor dem Volk, vor ihrem Volk, oder vor irgendeinem Volk geschützt!?

Vielleicht werden wir es ja bald erleben, dann hätten wir wenigstens auch eine gewisse Rechtssicherheit. Und vielleicht steht an der Spitze dieser neuen militärischen Abwehrmaßnahme dieser "katastrophalen Zustände" ja sogar noch der Oberst Klein, der die Kleinigkeit von 100 toten Zivilisten in Kundus zu verantworten hat und nun zum General ernannt werden soll. Erfahrung hätte er mit solchen Dingen ja nun gesammelt.

Ja, das Sommerloch ist schon ein seltsames Ding - es bläht Unwichtiges auf und lässt Wichtiges irgendwie verschwinden. Zum Glück hat´s das nur einmal im Jahr, oder müssen wir da wegen des Klimawandels nun doch häufiger Schlimmeres erwarten?


Sonntag, 26. August 2012

Unser täglich Smartphone gib uns heute

Wenn Krups und Tefal *) gegeneinander prozessieren, weil der eine vom anderen irgendwelche Henkel oder Taster für seinen eigenen Toaster kopiert, dann muss man sich schon Mühe geben, diesen Vorgang überhaupt irgendwo in der Presse zu finden. auch wird Frau Müller (mit einem Tefal-Toaster) nicht mit Frau Schmitt (mit einem Krupps-Eierkocher) in Streit geraten, weil der Hersteller der einen von dem der anderen was abgeschaut hat.

Wenn Renault gegen Opel klagt, weil eine Technologie des einen im Auto des anderen wiederzufinden ist, dann verstehen wir nicht einmal, um was es da geht, zumal klar ist, dass ein Lenkrad und vier Räder und auch die neueste Sicherheitstechnologien in jedem Auto vorhanden sein müssen oder zumindest sollten. Auch hier gäbe es keine Diskussionen an der roten Ampel, bei denen der eine dem anderen erklärt, dass er sowieso das falsche Auto habe und der Gangschaltungsknopf im Grunde gar nicht in seinem Auto gehöre, weil der Hersteller des seinen ihn erfunden hätte.

Ja, bei Toastern und Eierkochern, bei Autos und vielen anderen Produkten des täglichen Lebens, Produkte, die wir brauchen, zu brauchen glauben oder eigentlich gar nicht brauchen nehmen wir zur Kenntnis, dass sie eben so sind, wie sie sind. Auch wissen wir, dass sie irgendwer mal erfunden hat und finden es allenfalls gerecht, wenn der eine dem anderen für dessen Idee Geld bezahlt, wenn er damit auch Geld verdient. Und irgendwann, auch das wissen wir, hat jeder das seine dazu beigetragen, dass die Dinge so sind, wie sie sind.

Anders bei unserem Smartphone. Wenn sich hier zwei große streiten, dann ist das, als wenn die katholische Kirche einen Großangriff gegen den Islam führte. Apple verklagte nun also Samsung wegen angeblicher Kopie Ihrer Features und gewann - dieses Mal. Man darf vermuten, dass die Klagerei sich noch viele Male wiederholen wird und mal der eine und mal der andere gewinnen oder verlieren wird. Es geht am Ende ja nicht um irgendwelche Kopien, es geht um Marktanteile und es geht um Geld, also schlicht und ergreifend um Macht. Und es geht, nein, nicht (!) um den Kunden. Der aber zieht sich spannenderweise genau diesen Schuh an.

Da gab sich nach Bekanntgabe, dass Samsung an Apple viel Geld zu zahlen habe, eine Nutzerin sogar beleidigt, weil Samsung Apple das ein oder andere Feature gestohlen haben soll und somit ihr heiliges I-Phone entehrte.

Es hat sich auch so unangenehm eingebürgert, dieses kleine Gerät, dass uns mit der Welt verbindet, falsches Wetter vorhersagt, unwichtige Mitteilungen von der Morgenwäsche des Absenders bis zur Verhaftung eines Menschen in fernen Ländern, von denen wir vorher nicht einmal wussten, dass es sie gibt, zum Streitpunkt vieler Verabredungen oder auch zufälliger Treffen wird. Trotzdem wird diesen Geräten soviel Wichtigkeit zugesprochen, dass man darum kämpft, auf Konzern- und auf Nutzerebene.

Was früher religiösen Organisationen und Ländern vorenthalten war, die teils mit Gewalt, teils mit unerträglicher Selbstherrlich- und gerechtigkleit ihrem gegenüber klar machen wollten, dass Jesus (Osho, Mohammed oder ähnliche) den einzigen Weg der Versöhnung und Wiederauferstehung (und anderer seltsamer Dinge)  biete, genauso muss man sich zuweilen nun von Smartphonejüngern mit einem mitleidigen Lächeln erklären lassen, warum man denn nun ausgerechnet das falsche Betriebssystem besitze - im Zweifelsfalle genügt es, dass es nicht von - nein, ich sage den Namen nicht - kommt. Der nämlich hatte die Idee unbestritten zuerst und war überhaupt ein Visionär und sowieso unfehlbar, ja, mit kleinen Macken, aber mit deren Hilfe, da hat er die Welt verändert.

Die Vision war es, Menschen zusammenzubringen, zu verbinden. Die Technologie dazu, zugegeben, hat er geliefert und das hat er gut gemacht. Die Philosophie aber, in der es letztlich nur um Marktanteile und Macht geht, die hat er trefflich verfehlt. Denn nun ist es so, dass Menschen sich ernsthaft um ein kleines Stück Technik streiten, es verteidigen, als wäre es ihr Neugeborenes und dabei nicht einmal, bei allen Unterschiedlichkeiten, die man gut oder schlecht finden kann, sauber miteinander kommunizieren können.

Nun mag man sagen, dass der Verbraucher der Geprellte ist, denn der will doch nur telefonieren, etc. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn solange Verbraucher sich in Facebook als Atheisten bezeichnen (oder wahlweise Agnostiker, auch wenn Sie vermutlich nicht so genau wissen, was das bedeutet), sublimieren Sie den fehlenden Gott neuerdings eben mithilfe ihres Smartphones.

Schade eigentlich, dass aus einer Technik, die angetreten ist, Kommunikation zu erleichtern, zumindest in Teilbereichen eine zu werden scheint die Sie erschwert. Und beängstigend, dass sich Menschen tatsächlich vor diesen Karren spannen lassen, selbst Atheisten.

*) Tefal und Krups sind übrigens Teil eines Unternehmens, na, ob der Autor hier vielleicht, visionär wie er ist, eine Fusion herbeigeschrieben hat?